Vom 10.09. bis zum 20.11.2010 habe ich an einem Brigitte-Sauzay Schüleraustausch mit Marseille teilgenommen.

Ich habe in Aix en Provence gewohnt, einer kleinen Stadt in der Nähe von Marseille. Meine Austauschschülerin Marion war vorher schon für 10 Wochen bei mir, in Hamburg. In Aix habe ich bei ihr und ihrer Familie gewohnt und ihren Alltag kennengelernt. Meine Gastfamilie hat mich super in die Familie integriert, und ich gehörte richtig dazu. Manchmal habe ich auch gekocht, aber das hat ihnen irgendwie nicht immer geschmeckt. Einmal haben wir Frösche gegessen! Das war für mich so komisch, aber ich wollte natürlich auch nicht nein sagen. Ich bin dort mit Marion auch zur Schule gegangen, habe Arbeiten mitgeschrieben, und eigentlich alles gemacht, was meine Austauschschülern auch gemacht hat. Wir waren in der „troisieme“, was dort der 9. Klasse entspricht. Die Schule war überhaupt nicht wie deutsche Schulen. Jeden Morgen mussten wir ein „Heftchen“ vorzeigen, damit die „Surveillants“ (eine Art Aufpasser) überprüfen konnten, ob wir wirklich auf diese Schule gehen. Wenn der Rock zu kurz war, bekam man eine Notiz in das Heftchen, die die Eltern unterschreiben mussten. In der Schule durften wir uns immer nur in einem Teil des Schulhofes aufhalten. Es gab eine Art Polizei, die alles überwacht hat, und darauf geachtet hat, dass man auch wirklich in seinem Bereich geblieben ist. Das fand ich total interessant, weil das bei uns ja überhaupt nicht so ist. Der Unterricht ging immer bis fünf Uhr, außer am Mittwoch, da hatten wir bis zwölf Schule. In den französischen Schulen sind Naturwissenschaften viel wichtiger als Sprachen. Wir hatten nur drei Sprachstunden in der Woche, aber dafür super viel Mathe. Wir haben jeden Tag in der Schulkantine gegessen, und das war wirklich wie im Restaurant! Es war immer lecker und total vielfältig.

Ich war in einer Musikklasse. Das heißt, dass jeder Schüler nach dem Unterricht eine Stunde sein Instrument spielt und eine Stunde Notenlesen hat. Meine Austauschschülerin hat Blockflöte gespielt. Ich habe ihr anfangs immer zugehört, bin dann aber zum Ballett gegangen, was auch richtig Spaß gemacht hat. Die Schule lag direkt in der Stadt, also konnten wir danach immer shoppen gehen. Aix en Provence liegt im Süden Frankreichs, und deshalb hatten wir bis Ende Oktober auch noch so richtiges Sommerwetter. In den Herbstferien sind wir nach Cannes und nach Nizza gefahren. Das war für mich die tollste Zeit, weil ich dort die Städte kennengelernt habe und im Mittelmeer schwimmen konnte. Und das im Oktober!
Ich habe mich für diesen Austausch beworben, um mein Französisch zu verbessern, und um Frankreich kennen zu lernen. Ich habe beides getan und kann den Austausch nur empfehlen, weil man eine Sprache am besten lernen kann, wenn man in das Land fährt!
Durch den Austausch habe ich Marion kennengelernt, und wir sind richtig gute Freunde geworden und werden uns weiterhin besuchen. Ich bin froh diesen Austausch gemacht zu haben!

Kaja Winkel, 9b2