Berufswelt in Hamburg und St. Petersburg – „Miteinander arbeiten statt gegeneinander kämpfen“

GruppenfotoInnerhalb von sieben Monaten zwei Mal nach St. Petersburg – das hätte sich die 12 Schülerinnen und Schüler des GyLoh nicht träumen lassen, die in den Oktoberferien 2013 zum ersten berufsorientierten Austauschprojekt in Hamburgs älteste Partnerstadt reisten. Dann aber wurden sie aufgefordert, die Ergebnisse ihres innovativen Projekts im Rahmen der Deutschen Woche im April 2014 zu präsentieren – und so kam es, dass fast die ganze Gruppe in den „Maiferien“ ein zweites Mal nach St. Petersburg flog.

In den Familien ihrer Partner von der Schule Nr. 72 fühlten sie sich nun schon fast heimisch, und auch im Stadtzentrum fanden sie sich schon recht gut selbstständig zurecht.

In der Niederlassung der Handelskammer Hamburg in St. Petersburg präsentierten sie gemeinsam mit ihren russischen Partnern die Ergebnisse ihrer Betriebsbesuche und ihre Eindrücke von dem Leben in den beiden Partnerstädten.

SchülerWie viel Bedeutung der Arbeit und vor allem der Zusammenarbeit der Schüler beigemessen wird, spiegelte sich sowohl in der Präsenz hochrangiger Vertreter aus Politik und Wirtschaft, als auch in den Reden: Herr Dirk Zierpka, der stellvertretende Leiter des Wirtschaftsreferats im Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland, äußerte seine Freude darüber, dass deutsche und russische Jugendliche zusammenkommen und sich zukunftsbezogen mit der Berufswelt in den beiden Partnerstädten befassen. Frau Dr. Gabriele Kötschau, stellvertretende Geschäftsführerin der Handelskammer Hamburg und Leiterin der Niederlassung in St. Petersburg, die das Schülerprojekt maßgeblich unterstützt hat, bot den Jugendlichen die Hilfe ihres Hauses auch für ihren späteren Einstieg in das Berufsleben an: „Was Sie hier machen, ist der 1. Schritt. Die Handelskammer hilft gern auch beim 2. Schritt: mit ihrem Wirtschaftsrechtsstudiengang und dem Praktikantenprogramm.“ Mit Blick auf die beeindruckenden Projektergebnisse betonte Frau Dr. Kötschau die Bedeutung der Zusammenarbeit und des Aufbaus gegenseitigen Verständnisses – gerade in schwierigen Zeiten.

St. PetersburgDiese zweite Woche der GyLoh-Schüler in St. Petersburg hatte aber noch einen über die Berufswelt hinaus gehenden Schwerpunkt: 70 Jahre nach dem Ende der Blockade Leningrads durch die deutschen Truppen besuchten die Schüler das Museum der Blockade und den Piskarjovskoje-Gedenkfriedhof, wo etwa 500.000 Opfer der Blockade begraben sind. Vor diesem geschichtlichen Hintergrund stellten die Projektteilnehmer ihre Zusammenarbeit in einen übergeordneten Kontext: „Miteinander arbeiten statt gegeneinander kämpfen“ – so lautete das Thema der Ausstellung, die sie am 27. März 2014 in der Petrikirche in St. Petersburg zeigten. Die Ausstellung war Teil eines Gottesdienstes zum Thema Versöhnung und Zusammenarbeit und zeigte sowohl die Ergebnisse des neuen, berufsorientierten Projekts als auch Tafeln zum Thema der Blockade. Katrin Werdermann als Vertreterin des deutschen Generalkonsulats lobte die Ausstellung als „ganz konkreten Beitrag zum deutsch-russischen Austausch, der hoffentlich nachhaltige Kontakte ergibt.“

Nachhaltige Kontakte sind geplant: Im Mai werden wieder fünf Schülerinnen der Schule 72 im GyLoh zu Gast sein und gemeinsam mit der St. Petersburg-Gruppe des GyLoh die große Präsentation am 16. Mai im Haus im Park gestalten.

Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft des Senators der Behörde für Schule und Berufsbildung in Hamburg und wird durch die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, die Behörde für Schule und Berufsbildung und den Senat der Freien und Hansestadt Hamburg gefördert.

„Hoffentlich sehen wir uns wieder“

Eine deutsch-russische Erkundung der Hamburger Berufswelt während der Märzferien 

„Hoffentlich sehen wir uns wieder“, so schreibt der Austauschpartner aus Sankt Petersburg, nachdem er eine Woche in der Familie seines Partners aus dem Gymnasium Lohbrügge verbracht hat. Er ist optimistisch: „Entweder kommt er zu mir, oder ich zu ihm.“

Die Projektwoche in Hamburg, bei der je zwölf russische und deutsche Schüler während der Märzferien gemeinsam die Hamburger Berufswelt und natürlich auch die Stadt erkundet haben, war ein ebenso großer Erfolg wie die Woche in Sankt Petersburg in den Oktoberferien. Die Schüler verstanden sich sehr gut, was zum einen auf die guten Deutschkenntnisse der St. Petersburger zurückzuführen war, zum anderen auf die vielen gemeinsamen Interessen der Jugendlichen.

Auch die Gastfreundschaft der Hamburger Eltern stand, wie den Berichten der russischen Gäste zu entnehmen ist, nicht hinter der zu Recht gelobten Gastfreundschaft der russischen Familien zurück: „Ich werde diese Familie vermissen“, meint eine junge Petersburgerin.

Als gute Gastgeber erwiesen sich auch die von den Jugendlichen in kleinen Gruppen von je vier deutschen und vier russischen Schülern besuchten Betriebe. Wie schon in St. Petersburg, waren das je drei Betriebe aus der Produktion (Tom Tailor, Pfannenberg, Hauni), der Logistik (Kühne + Nagel, Hamburg Airport, Spedition Weidlich) und der Touristik (Hamburg Tourismus, Ost & Fern Reisedienst, Hotel Grand Elysée). Die Handelskammer informierte die Gruppe u.a. über das deutsche Ausbildungssystem und Staatsrat Dr. Voges begrüßte die Gruppe im Hamburger Rathaus. Im Vorfeld hatte Senator Ties Rabe bereits die Schirmherrschaft für das Kooperationsprojekt übernommen, das von der Schulbehörde, der Senatskanzlei und der Stiftung Deutsch-russischer Jugendaustausch maßgeblich gefördert wurde.

Russische SchülerWährend die Nachrichten uns eine mutmaßliche Rückkehr des Kalten Krieges übermittelten, zeigten die 24 Jugendlichen, wie harmonisch und konstruktiv Deutsche und Russen zusammen arbeiten und sich freuen können. Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit werden Ende April im Rahmen der Deutschen Woche in St. Petersburg und am 16. Mai im „Haus im Park“ in Hamburg-Bergedorf präsentiert werden.

 

 

 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10, aufgepasst:

Die Ausschreibung für das nächste berufskundliche Kooperationsprojekt mit Sankt Petersburg erfolgt nach den Sommerferien!

Unser Comenius-Projekt: "Europe en six actes"

Neues vom Comenius-Projekt

 

 

 

 


Wer sich über das Projekt informieren will, erhält unter
http://www.leuropeensixactes.eu einen Überblick über alle aktuellen Aktivitäten der Partnerschulen in Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien.

Die ersten Videovorstellungen einiger Schulen sind bereits abrufbar, in einer “Timeline” werden vergangene Aktivitäten zusammengefasst, zukünftige angekündigt und in der „Gallery“ vermitteln zahlreiche Bilder einen lebhaften Eindruck von dem, was die Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer bisher schon so alles auf die Beine gestellt haben. Die Homepage wurde im Rahmen eines Medienkurses unter der Leitung von Frau Kaßner entwickelt.

Das Projekt will über die Inszenierung von Theaterstücken in den Fremdsprachen Französisch, Englisch und Spanisch einen Erfahrungsaustausch zu einem Thema bewirken, das die Lebenswelt aller Partnerschulen betrifft: „der Andere sein, der Fremde sein“. Die Idee, europäische Gymnasiasten, die fremdsprachiges Theater spielen, zusammenzuführen, ermöglicht es, in zwei Partnerländern ein Minifestival des Schultheaters durchzuführen und mit dem gemeinsamen Schreiben eines Theaterstückes zu experimentieren. 2013 zog es uns in die Kulturhauptstadt Marseille. Kommendes Jahr dürfen wir unsere Partnerschulen in Hamburg begrüßen!

London Calling

„Please mind the gap between the train and the platform“. Diese Aufforderung konnte sicherlich jeder einzelne der 15 Schüler am Ende der Woche in London an so ziemlich jeder Underground Station mitsprechen.
Am 21. Oktober sind wir mit Frau Bley, Frau Merz, drei Schülerinnen der S1 und zehn Schüler und Schülerinnen der S3 für sieben Tage nach London geflogen, um für verschiedenste selbstgewählte Projekte zu recherchieren.
Das Projekt hat aber nicht erst mit dem Flug nach London begonnen. Seit Anfang Februar haben wir uns regelmäßig dienstags während der Schulzeit getroffen, um die Projekte vorzubereiten, Emails mit Interview-Anfragen an Organisationen zu schreiben und die Woche in London individuell zu planen. Unsere Gruppe speziell hatte sich die Problematik der „Teenager-Schwangerschaften“ ausgesucht, wie in London mit dem Problem umgegangen und vor allem was dagegen unternommen wird. Die Tage in London waren spannend und erkenntnisreich: Unser erstes Interview führten wir mit einer englischen Organisation, die sich hauptsächlich um die schulische Bildung junger Mütter kümmert. Wir waren technisch bestens ausgestattet: Herr Koops stellte allen Gruppen für unsere Projektarbeit Mini-Ipads zur Verfügung. Danke an dieser Stelle! So konnten wir vor Ort und während der Interviews professionell arbeiten.
Nach diesem erfolgreichen ersten Interview sind wir mit vielen neuen Informationen und Eindrücken auf direktem Wege in die Tate Modern gefahren, um uns von künstlerischen Eindrücken zwei Stunden berieseln zu lassen. Es folgten weitere arbeitsintensive Tage voll spannender Interviews mit vielen hilfsbereiten Interviewpartnern.


Das größte Highlight unseres „Trip to London“ ereignete sich schon am Mittwoch. England stand wieder im Zeichen der Queen, der Enkel Prinz George sollte im St. James Palace getauft werden. Nachdem wir die Wachablösung am Buckingham Palace gesehen haben, haben wir unter glücklichen Umständen doch tatsächlich die Queen nach drei Stunden Wartezeit erspähen können. Sie lächelte uns hoheitsvoll an und winkte uns mit leichter Handbewegung aus ihrem grünen Bentley zu. Das war ein unvergessliches Ereignis!


Donnerstag kam die große Überraschung von Frau Bley und Frau Merz: Wir durften ins Musical „Mamma Mia“! Es war wirklich wunderschön und es gab keinen, der nicht mitgesungen oder mitgetanzt hat. Wir möchten uns dafür ganz herzlich bei Herrn Koops bedanken, der dies möglich gemacht hat.
Neben den zahlreichen kulturellen Erlebnissen, haben es tatsächlich alle geschafft, ihre Projekte durchzuführen. Momentan arbeiten wir an den Präsentationen, damit wir Schüler für das nächste Jahr dafür begeistern können, an diesem tollen Projekt teilzunehmen, wenn es wieder heißt: „London Calling“

Maja Borter und Annabelle Schröder

„Die Berufswelt in Hamburg und St. Petersburg“

St. Petersburg

St. Petersburg calling! So hieß es im Dezember 2012 erstmals auf der Homepage des Gymnasiums Lohbrügge.

Inzwischen hat die erste Reise nach St. Petersburg stattgefunden: 12 Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Jahrgangsstufen unserer Schule haben mit den Projektleiterinnen Dr. Elke Hertel und Ursula Wegehenkel und unserem Schulleiter Michael Koops eine Ferienwoche in St. Petersburg verbracht und sind voll von neuen Erfahrungen und vor allem voller Begeisterung zurückgekommen.

--> Artikel in der Bergedorfer Zeitung vom 16. Oktober 2013

--> Bericht von Frau Dr. Elke Hertel

--> Link zur Projektseite auf der Homepage unserer Partnerschule

 

GruppenbildNoch bevor der Gegenbesuch der russischen Schülergruppe im März 2014 erfolgt ist, wurde bereits das Fortsetzungsprojekt in Angriff genommen: Ende April 2014, wiederum in den Ferien, werden unsere Schüler erneut nach St. Petersburg fliegen, um dort gemeinsam mit ihren russischen Partnern die Ergebnisse ihres berufskundlichen Projekts in einen historisch-politischen Kontext zu stellen.
Im Rahmen der „Deutschen Woche in St. Petersburg“ werden sie ihre Projektergebnisse sowohl in der Niederlassung der Handelskammer Hamburg in St. Petersburg als auch in einer Ausstellung in der St. Petri-Kirche am Newskij Prospekt präsentieren.

Am 16. Mai von 16.00 bis 18.00 Uhr sind dann alle Interessierten eingeladen, im „Haus im Park“ in Hamburg-Bergedorf die Ergebnisse dieses ungewöhnlichen Projekts, für das Schulsenator Ties Rabe die Schirmherrschaft übernommen hat, zu erleben. Begleitet wird die Präsentation von Tänzen des deutsch-russischen Ensembles „Die Tanzbrücke“.

Was so erfolgreich gestartet wurde, soll natürlich fortgesetzt werden: Die Ausschreibung für das nächste Austauschprojekt mit St. Petersburg kommt zu Beginn des Schuljahres 2014/15. Sie wird sich wieder an begabte und interessierte Schülerinnen und Schüler der (dann) Klassen 9 und 10 richten.Gruppe

Dass dieses Austauschprojekt ohne allzu große finanzielle Belastung der Eltern möglich ist, verdanken wir der Stiftung Deutsch-russischer Jugendaustausch, der Hamburger Senatskanzlei, der Behörde für Schule und Berufsbildung und besonders der ehrenamtlichen Arbeit der beiden Projektleiterinnen: Frau Dr. Hertel und Frau Wegehenkel. Für die organisatorische Unterstützung in St. Petersburg gebührt zudem in besonderer Weise der Leiterin der Vertretung der HK in St. Petersburg, Frau Dr. Gabriele Kötschau, unser Dank.

Für diejenigen, die des Russischen mächtig sind, hier noch ein Artikel aus einer russischen Zeitung Municipal’nyj okrug Nr. 21 über das Projekt:

Artikel St. Petersburg: Dialog der Kulturen. Berufsorientierung mit deutschem Akzent.

 

 

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